Psychiater

Psychiater darf sich nennen, wer einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert hat. Bis 2003 wurde auch noch der Facharzt für Nervenheilkunde als Weiterbildungsmöglichkeit von der Bundesärztekammer angeführt. Eng damit verwandt sind der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Facharzt für Neurologie.

Psychotherapeuten und Psychiater werden oft in einen Topf geworfen. Während für Medizinstudenten der Weg in die Psychotherapie offen ist, gilt das nicht auch umgekehrt für studierte Psychologen. Nur wer Humanmedizin studiert hat, darf anschließend sich zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie weiterbilden lassen. Psychologische Psychotherapeut kann werden, wer nach dem Psychologiestudium eine Therapeutenausbildung macht. Während der Psychologische Psychotherapeut „nur“ eine Psychotherapie anbieten kann, kann der Psychiater als Arzt neben Psychotherapie auch auf Therapiemöglichkeiten durch Psychopharmaka oder andere biologische Verfahren wie Lichttherapie oder Elektrokrampftherapie (EKT) zurückgreifen. Auch die Sichtweise ist eine andere: Psychologen gehen stärker auf Erziehung und Umwelt ein, Psychiater mehr auf organische Faktoren.

Psychiatrie untersucht den Zusammenhang von somatischen biologischen Faktoren und psychosozialen Faktoren und deren Auswirkungen auf die Psychopathologie. Durch intensive Forschung stehen der Psychiatrie mittlerweile viele Informationen zur Ätiologie, Pathogenese und Diagnostik zur Verfügung. Psychiatrie umfasst die Psychotherapie, Psychosomatik, Forensische Psychiatrie, Suchtmedizin, Sozialpsychiatrie, Schlafmedizin und vieles mehr.

Mit einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie stehen viele Türen offen. Die Weiterbildung an sich dauert fünf Jahre und deckt die wichtigsten Themenbereiche wie stationäre Versorgung und Neurologie ab. Arbeitsmöglichkeiten gibt es in der ambulanten und klinischen Versorgung, in der Forschung und Lehre oder auch als Fachgutachter. Somit sind Psychiater an Universität- und Fachkliniken, an psychiatrischen Stationen von Allgemeinkrankenhäusern, in der ambulanten Praxis aber auch z.B. bei Krankenkassen beschäftigt. Je nachdem ob auf einer geschlossenen Station, die eher zur kurzfristigen Stabilisierung dient, einer offenen Station, wo Patienten ein Programm über mehrere Wochen absolvieren oder an einer Tagklinik, die Patienten sogar teilweise über Jahre hinweg begleitet, kann der Arbeitsalltag eines Psychiaters sehr unterschiedlich aussehen.

QUELLEN

  • Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde.
  • Möller, Laux, Deister: Psychiatrie, Hippokrates.

 

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