Gesundheitsprävention

„Vorbeugen ist besser als heilen“

Primär-, Sekundär-, und Tertiärpravention beschreiben Vorkehrungen zur Vorbeugung von Krankheit bzw. zur Reduktion der Krankheitslast in der Gesundheitsförderung. Unter Gesundheitsförderung versteht man sowohl Maßnahmen zur Veränderung und Förderung des individuellen als auch des gesellschaftlichen Gesundheitsverhaltens (Brösskamp-Stone, Kickbusch & Walter, 1998). Die Primärprävention dient der Erkennung und Vorbeugung von Risiken oder Frühwarnzeichen von Erkrankungen. Als Beispiel können Vorsorgeuntersuchungen genannt werden. Bei der Sekundärprävention hingegen, soll das Fortschreiten einer beginnenden Krankheit reduziert werden. Die Verhinderung von Folge- und Begleiterscheinung oder auch die Vorbeugung eines erneutem Krankheitsausbruchs nach einer Akutbehandlung bezeichnet man als Tertiärprävention (Böcking, Torka, Rumm & Kirch, 2009). Des Weiteren muss unterschieden werden, ob sich die Präventionsmaßnahme auf das individuelle Verhalten einer Person bezieht und somit als Verhaltensprävention bezeichnet wird oder ob es sich um eine Verhältnisprävention handelt, welche an Umgebungsbedingungen bzw. gesellschaftlichen Regeln ansetzt. Als Beispiel für eine Verhaltensprävention kann die Lebensstiländerung einer Person genannt werden. Rauchverbote oder die Gurtpflicht im Auto zählen hingegen zur Verhältnisprävention (Faller & Lang, 2010).

Koronare Herzkrankheiten, Diabetes mellitus als auch der Schlaganfall, zählen zu den schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen, deren Entstehung stark verhaltensabhängig ist und somit generell beeinflussbaren Risikofaktoren zugeschrieben werden können (Fellner & Lang, 2010). Es sind jedoch nicht nur körperliche sondern auch psychische Erkrankungen von beachtlicher, kontinuierlich wachsender Bedeutung, da sie zu den häufigsten und die Lebensqualität der Leidtragenden am intensivsten einschränkenden Krankheiten zählen (Lademann, Mertesacker & Gebhardt, 2006). Im Fokus stehen hierbei vor allem Depressionen, Angsterkrankungen und somatoforme Störungen (Bramesfeld, Wismar & Albrecht, 2003). Das Zusammenspiel von eingeengten Tätigkeitsspielräumen bei hoher Arbeitsintensität und reduzierter sozialer Unterstützung stellt nicht nur einen Risikofaktor für Herzinfarkte sondern auch für eine Selbstwertminderung und das Auftreten von depressiven Erkrankungen dar (Karasek & Theorell, 1990; Lundberg & Johansson, 2000). Es werden unterschiedliche Programme zur Förderung der psychischen Gesundheit und der Vorbeugung von psychischen Erkrankungen angeboten. Die jeweiligen Präventionskonzepte beinhalten verschiedenen Ebenen wie z.B. Ziele, Setting, Akteure und Zielgruppen. Gemeinsamkeiten weisen die Gesundheitsförderungsprogramme insbesondere im Bereich des Settings auf. Hier liegt der Ansatzpunkt im Bereich des Arbeitsplatzes oder der Schule. Ebenso gibt es Überschneidungen bezüglich der Zielgruppen. Der Fokus liegt auf pflegenden Angehörigen und Erwachsenen in belastenden Lebenssituationen (Bramesfeld, Wismar & Albrecht, 2003).

QUELLEN

  • Böcking, W., Torka, S., Rumm, R., & Kirch, W. (2009). Veränderungsmöglichkeiten von Apotheken im Rahmen der Primär-, Sekundär-und Tertiärprävention: eine gesundheitsökonomische Betrachtung. Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement, 14(05), 253-257.
  • Bramesfeld, A., Wismar, M., & Albrecht, D. (2003). Förderung der psychischen Gesundheit und Prävention psychischer Störungen: Gibt es bevölkerungsbezogene Konzepte? Ein Blick ins Ausland. Das Gesundheitswesen, 65(04), 226-235.
  • Brösskamp-Stone, U., Kickbusch, I., & Walter, U. (1998). Gesundheitsförderung. Das Public Health Buch. Gesundheit und Ge sundheitswesen. Urban und Schwarzenberg, Mün chen, Wien, Baltimore, 141-150.
  • Faller, H., & Lang, H. (2010). Förderung und Erhaltung von Gesundheit: Prävention. In Medizinische Psychologie und Soziologie (pp. 311-337). Springer Berlin Heidelberg.
  • Karasek, R. Theorell. T.(1990). Healthy work: Stress, productivity, and the reconstruction of working life. Nueva York: Basic Books.
  • Lademann, J., Mertesacker, H., & Gebhardt, B. (2006). Psychische Erkrankungen im Fokus der Gesundheitsreporte der Krankenkassen. Psychotherapeutenjournal, 2(2006), 123-139.
  • Lundberg, U., & Johansson, G. (2000). Stress and health risks in repetitive work and supervisory monitoring work. Engineering psychophysiology: issues and applications. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum, 339-59.

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